Verletzung und Therapie von Kreuzbandrissen
Als Physiotherapeuten bei PHYSIO Impact in Uster haben wir bereits sehr viele Kreuzbandrisse rehabilitieren können und verstehen gut, was solch eine Verletzung bei Betroffenen körperlich und mental auslösen kann. Daher wollen wir in diesem Blog das Kreuzband und den Kreuzbandriss näher thematisieren und stehen für Rückfragen natürlich jederzeit zur Verfügung.
Was ist ein Kreuzband?
Die Kniegelenke sind spannende, aber hochkomplexe Gelenke. Sie können beugen, strecken und auch etwas rotieren. Sie erlauben Bewegung, eine hohe Kraftübertragung, tragen aber auch entscheidend zur Stabilität der Beinachse bei. Es gibt in jedem gesunden Kniegelenk, neben einem Innen- und Aussenmeniskus, Gelenkknorpel und Seitenbändern, zwei Kreuzbänder. Ein vorderes und ein hinteres.
Die Aufgabe dieser Kreuzbänder ist die passive Stabilisation des Kniegelenks zu garantieren. Sie richten die Gelenksflächen vom Schienbeinkopf und des Oberschenkels optimal aufeinander aus und verhindern beispielsweise eine Überstreckung des Unterschenkels nach vorne.
Wie kommt es zu einem Kreuzbandriss?
Ein Kreuzbandriss ist eine schwere Sportverletzung des Kniegelenks, die wir bei PHYSIO Impact in Uster oft sehen. Dabei ist der Riss des vorderen Kreuzbands deutlich häufiger, als der des hinteren Kreuzbands.
Besonders beim Fussball spielen, Ski fahren oder Sportarten wie Basketball und Handball kann es durch schnelle Richtungswechsel bzw. Drehbewegungen, abrupte Stopps oder Stösse/Schläge bei Zweikämpfen zu Kreuzbandrissen kommen. Die Kombination aus gebeugtem Knie, abrupter Rotation und starken Scherkräften führt in aller Regel zu dieser gefürchteten Verletzung. Meist ist dann das erwähnte vordere Kreuzband betroffen.
Des Weiteren können Landungen bei gestreckten oder leicht gebeugten Knien mit den genannten Rotations- und Scherkräften nach Sprüngen aus grosser Höhe für eine monatelange Auszeit durch den Riss des hinteren Kreuzbands vom Sport sorgen.
Was sind die Symptome bei einem Kreuzbandriss?
Die Symptome bei einem Kreuzbandriss sind meist sofortige sehr starke Schmerzen, manchmal wird ein «Knacken» im Gelenk gespürt oder gehört, das Knie schwillt schnell stark an und die Betroffenen klagen häufig über Bewegungseinschränkungen und ein Instabilitätsgefühl bei Belastung. An ein normales Gangbild ist anfangs meist nicht zu denken.
Wie wird ein Kreuzbandriss diagnostiziert?
Erfahrene Fachpersonen aus Medizin und Physiotherapie können die Verdachtsdiagnose meist schon durch den Unfallmechanismus und die vorherrschenden Symptome stellen. Manuelle Testungen, die bei der Diagnosefindung helfen, sind unter anderem der Lachmann-Test, die beiden Schubladen-Tests und der Pivot-Shift-Test. Allerdings sollten diese Tests nur im Zusammenhang mit einer MRT-Untersuchung zur Diagnose Kreuzbandriss führen. Blöd und etwas übertrieben gesagt, eine hundertprozentige Diagnose gibt es erst mit der Arthroskopie des Kniegelenks.
Muss ein Kreuzbandriss immer operiert werden?
Nein. Bei PHYSIO Impact in Uster betreuen wir zwar sowohl operierte, als auch nicht operierte Betroffene mit Kreuzbandrissen. Die Erfolgsaussichten sind sogar tatsächlich vergleichbar und werden zunehmend mehr und mehr wissenschaftlich untermauert.
Operationen sind nicht mehr immer nötig
Neueste Studienergebnisse zeigen, dass Menschen mit Rissen des vorderen Kreuzbands durchaus auch mit einer konservativen Therapie, bestehend aus initialer Bewegungslimitierung und konsequenter Physiotherapie, zu gleich guten Ergebnissen wie operierte Kreuzbänder kommen können. Überraschenderweise konnten sogar relativ viele Spontanheilungen des vorderen Kreuzbands nachgewiesen werden. Inwiefern diese Spontanheilungen aber auch langfristig belastbar sind, ist derzeit noch offen, da diesbezügliche Langzeitstudien noch fehlen. Daher sollten sich Physiotherapeutinnen und -therapeuten mit der Bewertung fairerweise noch zurückhalten.
Kreuzbandrekonstruktionen sollten nicht allgemein verteufelt werden
Allerdings können auch nicht per se alle Kreuzbandrisse konservativ behandelt werden. Das heisst, Operationen zur Kreuzbandrekonstruktionen dürfen nicht allgemein verteufelt werden. Sie können durchaus ihre Berechtigung haben. Die Entscheidung für oder gegen eine Operation muss immer individuell auf die betroffene Person abgestimmt sein und kann nicht verallgemeinernd beantwortet werden.
Zwar kann die Entscheidung für eine Operation beunruhigend und enttäuschend sein und Ängste bei den Betroffenen auslösen, aber es mag gute Gründe für eine operative Wiederherstellung des Kreuzbands geben. Dazu gehören unter anderem, anhaltende Instabilitätsgefühle trotz intensiv durchgeführter Physiotherapie, Schmerzen unter Belastung und hohe sportliche Belastungen wie im Profisport.
Wie sieht die Physiotherapie bei einem Kreuzbandriss aus?
Die Physiotherapie bei Kreuzbandrissen erfolgt bei PHYSIO Impact in Uster evidenzorientiert und leitlinienbasiert. Das heisst, wir nutzen überprüfbare und bewährte «Back-to-sports-Konzepte», um Sie so schnell und gut wie möglich zurück in Ihren Alltag und Sportart zurückzubringen. Des Weiteren stehen wir für eine vorwiegend aktive Physiotherapie, kombiniert mit einem intensiven Ausdauer- und Kraftprogramm und sportartspezifischem Koordinationstraining.
Unser Ziel ist es, dass Kreuzbandverletzte mindestens Ihr altes Leistungsniveau wieder erreichen und bestenfalls noch weiter ausbauen können.
Erwarten Sie bitte keine Wunder
Auch heute ist es leider noch so, dass ca. 50% der Betroffenen ihr altes sportliches Leistungsniveau nicht wieder erlangen und nur 25% ihr sportliches Niveau weiter ausbauen können. Auf jeden Fall und egal ob konservativ oder operativ versorgt, Betroffene müssen sich auf eine intensive Rehabilitationszeit von 10-12 Monaten einstellen.
Die Phasen der Rehabilitation
Die Physiotherapie bei Kreuzbandrissen erfolgt bei PHYSIO Impact in mehreren Stufen. Regelmässige Testungen und Re-Tests helfen einerseits den Fortschritt zu dokumentieren, aber auch die jeweils nächste Rehabilitationsphase einzuläuten und zu starten. So können wir bestmöglich sicherstellen, dass Sie erfolgreich rehabilitiert werden.
In der Frühphase der ersten Wochen und, bei Operierten angepasst an das Nachbehandlungsschema Ihres Chirurgen/Ihrer Chirurgin, konzentrieren wir uns auf die Schmerzreduktion, die Schwellungsreduktion und leichte Mobilisationen zur Verbesserung von Streckung und Beugung des Kniegelenks. Weiter muss die betroffene Person wieder lernen, das Kniegelenk selbständig zu bewegen und die Muskulatur schnellstmöglich aktivieren zu können. Die Schulung eines möglichst physiologischen Gangbildes und spezifische Testungen runden die erste Phase meist ab.
Die nächste Phase wird bestimmt von Mobilisationsübungen für das Kniegelenk, einem angepassten Aufbau im Krafttrainingsbereich und einem Balance- und Koordinationstraining. Erst wenn auch hier die «Meilensteine» erreicht worden sind, geht es in die nächste Stufe.
In der dritten Phase werden die Ausdauer- und Krafttrainingsprogramme intensiviert und zunehmend sportartspezifisch ausgelegt. Ebenso erfolgt eine Steigerung der Koordinationsübungen, Laufschule und der Sprungaufbau beginnt. Auch zum Abschluss dieser Phase müssen erst wieder gewisse Leistungsmerkmale erreicht werden, bevor es in die letzte Runde der Rehabilitation geht.
In der Schlussphase der Rehabilitation nach einem Kreuzbandriss bereiten wir bei PHYSIO Impact die Rückkehr in den Sport vor. Unsere Klienten trainieren jetzt die sportartspezifischen Belastungen mit hoher bis voller Intensität, teilweise im Sinne von Zweikampfübungen. Das Krafttraining erfolgt im Maximalkraftbereich und enthält auch Komponenten von Schnell- und Explosivkraft.
Zum Abschluss gibt es noch die finalen «Back-to-sports-Tests». Sind diese erfolgreich, steht einer vollumfänglichen Rückkehr in den Sport nichts im Weg.
Hat dieser Text geholfen, die Thematik Kreuzband und Kreuzbandriss besser zu verstehen? Oder sind noch Fragen offengeblieben? Dann schreiben Sie uns doch eine E-Mail. Wenn Sie direkt einen Termin buchen möchten, geht das ganz einfach hier. Wir freuen uns auf Sie!